Am Beispiel des Lebensraumes Gebirge lege ich die vielfältige Art von Stefis Informationen dar. Er nennt den Cassonsgrat als Vertreter dieses Gebietes, wo man als besondere Arten Schneehühner, Alpenbraunellen, Schneesperlinge, den Mornellregenpfeifer, Blaukehlchen, das Steinhuhn, Alpendohlen, Steinadler und Bartgeier antreffen kann. Das Schneehuhn passt sein Gefieder der Jahreszeit an und ist so wunderbar getarnt. Es liebt (und braucht) Schnee- und Staubbäder, wie manch andere Vogelart auch. Der Steinadler jagt über dem Standort seines Horstes, damit er seine Beute nicht hinauffliegen muss. Die Alpenkrähe ist bei uns leider verschwunden. Bei den Bartgeiern gab es dieses Jahr eine Erfolgsgeschichte: 15 Brutpaare haben 14 Jungvögel aufgezogen. Die spannenden Ausführungen sind mit Dutzenden einzigartigen Bildern untermalt.

Der Lebensraum Alpweiden beherbergt häufig Bergpieper und Steinschmätzer, dann Ringdrosseln, Steinrötel (glücklich, wer einen entdecken kann), den Hausrotschwanz, die Blaumerle, die vereinzelt im Süden unseres Kantons brütet, auch Kolkraben, die sich in allen Höhenlagen wohlfühlen und den Kuckuck, der in tieferen Lagen verschwunden ist.

Im Wald kommen die meisten Vogelarten vor. Etwas Besonderes ist die Waldschnepfe, die ein heimlicher Vogel ist, jedoch mit genügend Geduld an verschiedenen Orten mindestens gehört werden kann, so auch im Rheintal in den Wäldern am Fuss des Montalin. Hühnervögel, Schnäpper, Spechte, Habichte, Sperber, Krähenartige, Tauben, Drosseln, Eulen und Käuze und natürlich auch die kleineren Vögel sind mit mehr oder weiniger Glück zu entdecken. Beeren sind eine wichtige Futterquelle, wenn nicht mehr so viele Insekten fliegen. Eine besondere Rolle fällt dem Efeu zu, der spät im Herbst blüht und früh im Frühling Beeren trägt.

Das Kulturland ist an vielen Orten ein Sorgenkind. Manche Vogelarten sind daraus verschwunden, so der Steinkauz und der Kuckuck, viele selten geworden wie der Wachtelkönig und die Wachtel, Ziegenmelker und Ortolan.

Wiesen und Weiden ziehen dank der Intensivität der Bewirtschaftung viele Greifvögel an. Neuerdings brütet der Rotmilan sogar in Davos. Die Ringeltaube profitiert vom Maisanbau und auf dem Herbstzug verweilen ziehende Arten und geniessen die Reste der abgeernteten Felder. Weideland und extensiv bewirtschaftete Flächen bieten mehr Arten einen Lebensraum. Artenförderungsprojekte und die Zusammenarbeit mit Bauern hilft manchen Vogelarten, die in anderen Gebieten der Schweiz selten geworden sind, so der Wendehals und der Gartenrotschwanz, die Lerche, aber auch Wiedehopf und Neuntöter. Dieser ist auf dornige Hecken angewiesen ist. Die Hecken sind ohnehin ein beliebter Lebensraum bei vielen kleineren Arten, die den Schutz der Büsche brauchen. Dazu sehen wir Bilder der glücklichen Schwarzkehlchen, Braunkehlchen, Ammern, Grasmücken und viele andere.

Die Eiche stellt für sich allein ein Lebensraum für sieben bis achthundert Lebewesen dar. Weiden, Blumenwiesen und Buntbrachen sind für manche Arten ein Grund zum Bleiben oder auf ihrem Zug zu verweilen.

Der Lebensraum Feuchtgebiete und Fliessgewässer ist wichtig für Spötter, Nachtigallen, Pirol, Reiher, Rohrsänger, Schwirle und natürlich alle Arten von Wasservögeln, sei es zum Brüten oder auf dem Zug.

Wichtige Standorte in Graubünden sind der Rheinsand, der Zielhang, der Alpenrhein und verschiedene Naturschutzgebiete wie Siechastuda, Cazis Munté und andere, wo man mit etwas Glück auch seltene Arten beobachten kann. Besonders erwähnenswert sind Flussuferläufer und Flussregenpfeifer im Alpenrhein zwischen Zizers und Mastrils (übrigens auch im Oberland und im Engadin), der Uhu, der Wanderfalke, die Dohlenkolonie, Felsenschwalben und Mauerläufer am Zielhang.

 

Die Wiederherstellung von Hecken, Naturwegen, Blumenwiesen, Pflanzungen, Obstgärten und Bachläufen und die Erhaltung von Naturschutzgebieten muss dringend gefördert werden, damit weiterhin bei uns so attraktive Bilder aufgenommen werden können. Natürlich auch, damit uns die Biodiversität erhalten bleibe.

 

Danke, Stefi, für das Zeigen deiner hervorragenden Bilder und für dein kurzweiliges Erzählen.

 

Rita Tanner